Konzeption

Freispiel und Angebote in der Natur

Das Freispiel nimmt den größten Teil des Tages ein.

Nach dem Essen werden die Frühstücksutensilien wieder eingepackt und das Spiel kann beginnen.
In dieser Zeit können sich die Kinder entscheiden, womit, mit wem und wo sie spielen möchten. Aus dem Bollerwagen werden Seile, Bälle, Becherlupen, Bilder und Bestimmungsbücher, Bastel- und Malsachen, Werkzeuge und Musikinstrumente geholt. Einige Kinder spielen und gestalten mit Sand, Wasser und Matsch oder andere entscheiden sich für die Arbeit mit Werkzeugen: bohren, sägen, hämmern usw. So entstehen in der Natur Burgen, Schwimmbäder, Eisdielen, Verkaufsläden, Fantasiehäuser oder Dornröschenschlösser – von den Kindern selbst gebaut. Jede kleine Gruppe hat ihre eigenen Gesprächsthemen, welche zwischendurch mit dem Wind in eine andere Gruppe sausen und dort aufgegriffen werden. Spiel- und Gesprächsanlässe bieten zudem umgefallene Bäume, Bucheckern die aussehen wie Schmetterlinge, oder ein steiler Hang, an dem heruntergerutscht werden kann. Unzählige Angebote bietet die Natur und die Kinder dürfen entscheiden welches, sie wählen. In der Natur gibt es für jeden einen Platz. Jeder kann sich frei und ungestüm bewegen, wenn ihm danach ist. Streit um Lieblingsspielzeuge oder beste Plätze gibt es kaum.
Fast täglich bieten die Fachkräfte ein geplantes Angebot in der Freispielzeit an. An diesem darf jedes Kind teilnehmen, welches Interesse daran hat. Mal wird ein spannendes Buch angeschaut oder über ein bestimmtes Tier oder einen Baum gesprochen. Aber auch kleine Kreisspiele oder Brettspiele werden angeboten. Die Vielfalt ist groß und in dieser Phase haben die Fachkräfte viele Möglichkeiten, intensiv mit den Kindern in den Austausch zu gehen.

Eingewöhnung

ie BDie Eingewöhnung
(nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell)

Unser Motto hierzu lautet:
„Jedes Kind hat sein eigenes Zeitmaß der Entwicklung. Seine Autonomie, seine Individualität und Persönlichkeit können sich entfalten, wenn es sich möglichst selbständig entwickeln darf.“
(Emmi Pikler)

Damit der Ablösungsprozess von zu Hause und der Eintritt in die Kindertagesstätte möglichst angstfrei geschehen, ist eine Begleitung der Kinder durch die Eltern in den ersten Tagen notwendig.
Eine pädagogische Kraft wird zunächst die Rolle der Bezugsperson in der Einrichtung für das Kind übernehmen.

Die Eingewöhnung läuft wie folgt ab:

3tägige Grundphase:
Das Kind kommt mit einer Bezugsperson in die Einrichtung und bleibt ca. 1 bis 2 Stunden in der Kindertageseinrichtung. Die Bezugsperson bleibt in ihrem Verhalten eher passiv, wobei die pädagogische Fachkraft dagegen erste vorsichtige Kontakte zum Kind aufbaut.
Zu diesem Zeitpunkt finden keine Trennungsversuche statt!

4. Tag = erster Trennungsversuch:
Die Bezugsperson verlässt den Raum und bleibt in der Nähe der Einrichtung. Die Reaktion des Kindes darauf entscheidet über die Fortsetzung oder den Abbruch des Trennungsversuches.
Der erste Trennungsversuch gibt eine vorläufige Entscheidung über die Dauer der gesamten Eingewöhnungsphase. Eine kürzere Eingewöhnungszeit dauert in der Regel 6 Tage, eine längere Eingewöhnungszeit dauert ca. 2 bis 3 Wochen.
Die Trennungszeiten werden unter Beachtung der Bedürfnisse des Kindes täglich verlängert.

5. Tag = Stabilisierungsphase:
Ab nun übernimmt die pädagogische Fachkraft de Versorgung des Kindes im Beisein der Bezugsperson, wie z. B. Füttern, Wickeln, Spielpartner sein.

Schlussphase:
Die Bezugsperson hält sich nicht mehr in der Kindertageseinrichtung auf, jedoch ist sie jederzeit erreichbar. Die Eingewöhnung ist beendet, wenn das Kind die pädagogische Fachkraft sichere Bezugsperson akzeptiert.

Die individuelle Gestaltung ist von großer Bedeutung, denn ein guter Einstieg ist ein wichtiger Grundstein dafür, dass sich das Kind hier wohl fühlt.

Nach ca. 8 Wochen findet ein Eingewöhnungsgespräch mit den Personensorgeberechtigten statt.

 

„Und am Ende eines Tages sollen deine Füße dreckig, dein Haar zerzaust und deine Augen leuchtend sein.“ (Unbekannt)

Partizipation

In der Pädagogik versteht man unter dem Begriff der Partizipation die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen bei allen das Zusammenleben betreffenden Ereignissen und Entscheidungsprozessen. Kinder verbringen einen großen Teil ihres Tages in der Kindertageseinrichtung.
Es ist wichtig, den Alltag und das Zusammenleben gemeinsam mit den Kindern zu gestalten.
Partizipation (= Teilhabe) basiert auf Demokratie, deren drei Grundwerte Freiheit, Gleichberechtigung und Solidarität sind.
Partizipation ist ein wesentliches Element demokratischer Lebensweise und bedeutet, Kinder in möglichst viele Entscheidungsprozesse, die ihre Person betreffen, einzubeziehen und sie an vielem, was das alltägliche Zusammenleben betrifft, zu beteiligen. Das bedeutet, dass die pädagogischen Fachkräfte nicht den Tag für die Kinder, sondern mit den Kindern planen.
Kinder teilhaben zu lassen bedeutet aber nicht, dass Kinder alles dürfen!
Es geht um das Recht der Kinder, ihre Meinung frei zu äußern, und darum diese Meinung angemessen und entsprechend ihres Alters und ihrer Reife zu berücksichtigen. Partizipation findet ihre Grenzen dort, wo das körperliche oder seelische Wohl des Kindes gefährdet wird.
Partizipation als fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit setzt eine bestimmte Haltung/Einstellung der Mitarbeitenden Kindern gegenüber voraus. Kinder werden als kompetente kleine Menschen gesehen, die in der Lage sind, ihren Alltag eigenständig zu gestalten. Den Kindern wird etwas zugetraut, sie werden erst genommen und es wird ihnen mit Achtung, Respekt und Wertschätzung begegnet.

Was wird getran, dass Partizipation in der Kita gelingt?

Demokratie wird für Kinder erleb- und begreifbar gemacht. 
Kinder lernen, anderen Menschen nur mit Achtung, Respekt und Wertschätzung zu begegnen, wenn sie dies selbst erfahren.  Es wird versucht, mit dem eigenen Handeln, den Kindern ein Vorbild zu sein.
Den Kinder wird die Erfahrung ermöglicht, ihre Meinung frei zu äußern und vermittelt, dass  ihre Meinung wichtig ist.
Entscheidungen, z. B. ob oder was im Morgenkreis gespielt wird, werden gemeinsam getroffen. Bei Abstimmungen zählt jede Stimme gleich viel.

Kompetenzen der Kinder werden herausgefordert
Um sich „einmischen“ zu können, müssen Kinder eine Vorstellung davon entwickeln können, was für sie gut ist und sie müssen in der Lage sein, ihr Umfeld kritisch zu betrachten.
Die Kinder werden ermutigt, ihre Bedürfnisse in Worte zu fassen, z. B. in dem ihnen Fragen gestellt werden.
Die Kinder können  Handlungsmöglichkeiten erproben, nach eigenen Lösungen suchen und werden dabei begleitet und unterstützt.
Altersgerechte Beteiligungsformen (Morgenkreis, Abstimmungen, Zuständigkeitslisten) werden umgesetzt.

Kinder werden ernst genommen
Auf Vorschläge und  Ideen der Kinder wird eingegangen, indem sie gemeinsam mit den Kindern realisieren werden oder festgestellt wird, warum sich ein Vorschlag nicht umsetzen lässt.
Lösungswege werden den Kindern nicht vorweg genommen, sondern sie werden auf ihrem Weg der Lösungssuche begleitet und unterstützt.
Kindern wird die Möglichkeit gegeben, eigenständig Beschlüsse zu fassen und die positiven und negativen Folgen ihrer Entscheidung zu erleben. Später wird die getroffene Entscheidung gemeinsam reflektiert. 

Warum ist Partizipation wichtig?
Indem Kinder ernst genommen werden, diskutieren, Entscheidungen treffen, Vorschläge machen, Kompromisse erarbeiten usw. lernen sie viel und machen zahlreiche Erfahrungen:

  • sie werden angeregt, sich eine eigene Meinung zu bilden
  • sie lernen Bedürfnisse in Worte zu fassen
  • sie stärken ihr Selbstbewusstsein
  • sie lernen Möglichkeiten zur Konfliktbewältigung kennen
  • sie lernen Verantwortung zu tragen (für ihre Entscheidung und deren Folgen)
  • sie lernen andere Meinungen, Standpunkte zu tolerieren und Kompromisse einzugehen
  • sie erfahren, dass Engagement etwas bewirken kann
  • sie lernen sich mit ihrer Umwelt kritisch auseinander zu setzen
  • sie lernen anderen zuzuhören und andere aussprechen zu lassen

„Kinder sind Forscher und Gestalter ihrer Lebenswelt. Erzieher*innen müssen
den Rahmen zur Verfügung stellen, den Kindern bei der Auseinandersetzung
mit der Welt zu helfen, damit sie sich selbst entfalten können.“
(Emmi Pikler)

Ziel der Arbeit der Kindertageseinrichtung

Ein großes Anliegen ist es,  aus den „Pfauenkindern“ große Persönlichkeiten zu machen.
Deshalb sind die pädagogischen Ziele u.a.

  • den Charakter des Kindes sowie dessen Lebenssituation zu berücksichtigen
  • größtmögliche Selbständigkeit und Eigenkreativität zu fördern
  • Kinder stark machen für Konflikte
  • tolerante und kritikfähige Kinder zu fördern, die dem anderen mit Respekt begegnen
  • verantwortungsbewusste Kinder zu erziehen, die die Folgen ihres Handelns erkennen
  • Bescheidenheit in einer Welt des Konsums zu vermitteln
  • kennen lernen des eigenen Körpers mit all seinen Sinnen und dessen Grenzen
  • dem Kind zu ermöglichen, seine emotionalen Kräfte auszubauen
  • die geistigen Fähigkeiten des Kindes durch das Erfahren elementarer Grundkenntnisse zu entfalten
  • Kindern ein Rollenverständnis zu vermitteln durch das Erleben seiner eigenen Rolle in der Gruppe, in der es mitentscheiden darf, aber auch Kompromisse eingehen muss
Das Team

Das Team besteht aus:

1 Fachkraft als Leitung und Gruppenleitung
1 Fachkraft als Gruppenleitung
5 Fach- bzw. Ergänzungskräfte 
1 Alltagshelferin 

 

 Im regelmäßigen Rhythmus finden Dienstbesprechungen statt und dienen dem Austausch aller pädagogischen Mitarbeitenden. Die Inhalte der Dienstbesprechungen sind zum Beispiel:

  • Planungen der pädagogischen Arbeit
  • Besprechung von Regeln in der Kita
  • Planung von Festen und Feiern
  • Reflexion der pädagogischen Arbeit
  • Austausch von Fachinformationen und neuen Fortbildungsangeboten