Pädagogischer Ansatz

In unserem Familienzentrum leben und arbeiten wir mit fünf zentralen Ansätzen. Diese bilden die Säulen unserer Arbeit.

Situationsorientierter Ansatz

Der situationsorientierte Ansatz stellt die Interessen und Themen der Kinder in den Mittelpunkt, besonders die Themen, die aus bereits vergangenen Erfahrungen und Eindrücken der Kinder resultieren. Die bestehende Erfahrungswelt unserer Kinder dient zum Aufbau für emotional-soziale Kompetenzen. Dieser Ansatz berücksichtigt die sozialkulturellen und psychologisch-pädagogisch bedeutsamen Lebensbedingungen der Kinder, sowie entwicklungspädagogische und -psychologische Aspekte. Zudem basiert der Ansatz auf unserem ganzheitlichen und humanistischen Menschenbild, bei dem jeder Mensch gleichwertig ist. Die Kinder werden aktiv von den pädagogischen Fachkräften in ihrem Selbstbildungsprozess unterstützt und begleitet, um Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz zu erwerben.
In der Praxis orientieren wir uns an den folgenden Eckpunkten des Ansatzes, indem wir aktiv mit den Erziehungsberechtigten zusammenarbeiten, eine konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit im Team pflegen und eine alltagsintegrierte Förderung betreiben. Insbesondere in Projekten wird der situationsorientierte Ansatz deutlich, da hierbei die Interessen der Kinder im Mittelpunkt stehen und die Entscheidung für ein Projekt partizipatorisch-demokratisch mit den Kindern getroffen wird.

Interkultureller Ansatz

Der interkulturelle Ansatz beruht auf gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung im Einrichtungsalltag. Wir fördern mit diesem Ansatz das Bewusstsein für Vielfalt, die Toleranz und Akzeptanz der Andersartigkeit und ermöglichen den Kindern Alteritätserfahrungen. Auch die Sensibilisierung und das Wissen über Mehrfach-Identitäten von Kindern wird in unserer Einrichtung vermittelt. Zudem beruht der interkulturelle Ansatz auf sprachsensibler Kommunikations- und Fragefähigkeit, die auf einem Bewusstsein der Vielfalt gründet und in unserer Einrichtung angewendet wird. Der interkulturelle Ansatz wird grundsätzlich von allen pädagogischen Fachkräften gelebt und vermittelt, insbesondere aber von unserer PlusKita-Fachkraft. Diese ist aufgrund der hohen Anzahl an Kindern mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Milieus in der Einrichtung tätig. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Sprachförderung der Kinder, aber auch in der Zusammenarbeit mit Eltern und Bezugserzieher*innen. Außerdem wird der interkulturelle Ansatz in der praktischen Umsetzung besonders bei Projekten und in Angeboten des Familienzentrums umgesetzt.

Inklusiver Ansatz

Der inklusive Ansatz bezieht sich in unserer Einrichtung auf das Zusammenleben in einer Gemeinschaft von behinderten und nicht-behinderten Kindern. Wir akzeptieren und schätzen die Vielfalt eines jeden Kindes, ob mit oder ohne Behinderung. Jedes Kind ist einzigartig und wertvoll, so wie es ist. Wir unterstützen die Kinder in der freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit und fördern Stärken wie Schwächen. Aufgrund eines erhöhten Personalschlüssels und kleineren Gruppen ist die individuelle Betreuung und Förderung in unserer Einrichtung möglich. Im Alltag sind Strukturen für die Kinder mit Behinderung sehr wichtige Fixpunkte, z. B. während der Bringzeit, im Morgenkreis oder im Freispiel. Im gemeinsamen Zusammenleben ist Rücksichtnahme und Verständnis ein zentrales Thema, sowie die Akzeptanz und Wertschätzung füreinander. So schulen die Kinder schon frühzeitig ihr Sozialverhalten und das kooperative Lernen. Der inklusive Ansatz erfordert die größtmögliche Zusammenarbeit aller, an der Erziehung des Kindes, Beteiligten. In unserer Einrichtung arbeiten folglich Therapeuten, pädagogisches Fachpersonal und Eltern sowie weitere Förderstellen eng zusammen und tauschen sich regelmäßig aus. Aufgrund der verschiedenen Schwerpunkte der pädagogischen Fachkräfte können mögliche Probleme frühzeitig erkannt und gefördert werden.

Intergenerativer Ansatz

Der intergenerative Ansatz zielt auf die pädagogische Zusammenarbeit mit Senior*innen und Kindern ab. Daher kann er auch als generationsübergreifender Ansatz verstanden werden. Unser Ziel ist es, Generationen zu verbinden, Verständnis füreinander zu schaffen, die Isolierung älterer Menschen zu verhindern und ihre Lebensfreude zu erhalten. Die Kinder profitieren von den Erfahrungen und Erlebnissen der Senior*innen, die zu lebendigen Geschichtsträgern werden. Wir möchten durch die Zusammenkunft der Kinder mit älteren Personen die ganzheitliche Entwicklung der Kinder fördern. Unsere pädagogischen Fachkräfte nehmen in diesem Bereich eine organisierende und unterstützende Tätigkeit ein, indem sie Begegnungen ermöglichen und bei der Überwindung von Berührungsängsten unterstützen.
Praktisch umgesetzt wird der intergenerative Ansatz durch Besuche im Seniorenzentrum Carpe Diem in Rommerskirchen, das fußläufig erreichbar ist. Dort werden vierzehntägig gemeinsame Angebote wie Kochen, Backen, Basteln und Singen unternommen.

Tiergestützte Pädagogik

Tiere faszinieren Kinder, trotzdem wachsen viele von ihnen ohne eigene Haustiere auf und sind im direkten Umgang damit nicht vertraut. Daher hat sich die Einrichtung für die Anschaffung von Kaninchen entschieden, die seit Mai 2022 im Familienzentrum Sonnenhaus leben. Im Bereich der Pädagogik tragen Tiere zur Sinnesförderung, der Förderung von sozialer und kognitiver Kompetenz sowie lebenspraktischen Erfahrungen bei, wobei der soziale Faktor hervorzuheben ist (Entwicklung von Mitgefühl, sensibler Umgang, Rücksichtnahme, Verantwortung etc.). Die Kinder können eine gute Beziehung zu den Tieren aufbauen, wenn sie ihre Mimik, Gestik und Gebärden beobachten und deuten sowie dementsprechend darauf reagieren können. Diese Fähigkeit der Beobachtung und Deutung kann den Kindern auch im Umgang mit Menschen zu Gute kommen. Außerdem bereitet es den Kindern viel Spaß, die Tiere zu beobachten und zu streicheln. Die Haltung von Kaninchen ist mit Bedacht zu entscheiden. Viele zu bedenkenden Punkte spielen eine wichtige Rolle.Ein wichtiger Bestandteil der Tierhaltung sind die Rahmenbedingungen für das Tier, sowie die Einhaltung des Infektionsschutzgesetzes unter Einhaltung des §36 IfSG.